Ratgeber Holz und WPC/BPC für die Terrasse

Für eine Terrasse aus Holz sprechen viele gute Gründe: eine schöne natürliche Optik passend zum Garten, ein ökologisch wertvolles Baumaterial, welches lange hält und sich gut verarbeiten lässt … dazu kein Aufheizen im Sommer wie andere Materialien und ein angenehmes Laufgefühl! Ob als Erweiterung Ihres Wohnzimmers als „Platz an der Sonne“, Freideck an einer schönen Stelle Ihres Gartens, oder auch als Umrandung eines Swimming Pools – eine Holzterrasse lässt sich vielseitig nutzen. Neben Terrassendielen aus massivem Holz gibt es mittlerweile auch Werkstoffe auf Holzbasis mit einem hohen Naturfaseranteil. WPC und das aus Bambusfasern hergestellte BPC sind aktuell die prominentesten Vertreter einer ganzen Reihe an Alternativen zur reinen Massivholz-Terrasse. Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene Terrassenhölzer sowie die genannten Holzwerkstoffe vor, präsentieren Unterschiede bei der Ausführung und informieren über wichtige Qualitätsunterschiede, auf die Sie achten sollten beim Kauf!

Worin unterscheiden sich die einzelnen Terrassenhölzer?

Die einzelnen Holzarten haben mitunter extrem unterschiedliche Eigenschaftsausprägungen. Viele davon spielen für die Verwendung im Outdoorbereich eine wichtige Rolle! Die Härte und Stabilität ist grundsätzlich ein wichtiger Faktor, allerdings bedeutet dies nicht automatisch eine Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse oder Schädlingsbefall (Buchenholz ist z.B. sehr hart, aber dennoch ungeeignet für den Außeneinsatz). Anhaltende Feuchtigkeit kann Holz extrem zusetzen, weshalb nur bestimmte Holzarten für die Terrasse in Betracht kommen. In unseren Breitengraden ist Pilzbefall das Hauptrisiko.

Die Dauerhaftigkeitsklasse von Terrassenhölzern

Die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit von Terrassenholz wird in der sogenannten Dauerhaftigkeitsklasse (früher: Resistenzklasse) wiedergegeben. Je niedriger der Wert, desto besser. „1“ ist die beste Dauerhaftigkeitsklasse, „4“ noch gerade eben für den Außenbereich nutzbar. Auch Zwischenwerte wie „1 bis 2“ sind typisch.

Achtung: Bei den Dauerhaftigkeitsklassen gibt es durchaus voneinander abweichende Angaben, da es keine „offizielle“ Prüfanstalt gibt, welche diese bindend festlegt. Aber mindestens als grobe Orientierung sind diese Angaben brauchbar. 

Quell- und Schwindverhalten

Der Wechsel von Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit bewirkt bei Holz eine Reaktion in Bezug auf seine Ausdehnung. Holz „arbeitet“, wie der Volksmund sagt. Bei besonders starker Ausprägung bedeutet dies eine nicht unerhebliche Beanspruchung der Terrassenbefestigung! Dies ist etwa der Fall bei Bangkirai, welches einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt beim Endkunden. 


Vorstellung beliebter Holzarten für die Terrasse

Douglasie

Trotz des englischen Namens ist die Douglasie seit langer Zeit, genau genommen dem 18. Jahrhundert, in unseren Breitengraden (wieder) heimisch geworden. Der höchste Baum Deutschlands ist eine über hundert Jahre alte Douglasie! Sie gehört zu den Nadelholzgewächsen und überzeugt durch ihre konstruktiven Eigenschaften und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Dank des schnellen Wachstums spielt die Douglasie eine wichtige Rolle in der heimischen Forstwirtschaft, da dies ein leistungsfähiges Holz für einen günstigen Preis bedeutet! Als hochwertige Terrassendiele aus Holz kommt die Douglasie ohne Imprägnierung aus. Auch als ansprechend vergrauendes Fassadenholz und als Gartenkonstruktionsholz ist die Douglasie beliebt. Insgesamt ein hervorragendes Terrassenholz für den Preiseinstieg mit einer ansprechenden Farbe und Maserung. Dauerhaftigkeit: 3-4. Lebensdauer: 10-15 Jahre.

 

Sibirische Lärche

Die in äußerst kalten Breitengraden heimische sibirische Lärche wächst aufgrund der klimatischen Bedingungen langsamer. Das Resultat: dichtere Jahresringe und damit eine große Härte. Doch vor allem die innenliegenden Harze sorgen für eine hervorragende Haltbarkeit und Dauerhaftigkeit. Feuchtigkeit macht der sib. Lärche nicht viel aus, sogar Venedig ruht auf Pfählen aus diesem Holz. Auch das Aussehen ist sehr attraktiv. Ein tolles Terrassenholz, ebenfalls mit einem bestechenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Gerade bei der sib. Lärche gilt es, auf eine ökologisch einwandfreie Quelle zu achten! Wir unterstützen die zertifizierte Forstwirtschaft und bieten Ihnen die meisten Terrassendielen mit FSC- oder PEFC-Zertifizierung.
Dauerhaftigkeit: 3. Lebensdauer: 10-15 Jahre.

Garapa

Das Hartholz Garapa hat eine Menge zu bieten und übertrifft sogar in vielerlei Hinsicht das bekanntere Bangkirai. Als Hartholz mit hoher Faserdichte (ca. 1300 kg/m³) ist es nicht nur sehr widerstandsfähig, sondern auch mit einer ausgesprochen geringen Riss- und Splitterneigung ausgestattet. Die helle Mandelfärbung in Kombination mit einer homogenen, astarmen Oberfläche wirkt äußerst edel. Und wenn es auch keine hundertprozentige Garantie gegen Splitter gibt, ist Garapa im Gegensatz zu vielen anderen Terrassenhölzern auch barfuß gut nutzbar. Unser Garapaholz stammt aus nachhaltigem Anbau!
Dauerhaftigkeit: 1-2. Lebensdauer: 25-35 Jahre. 


Qualitätsunterschiede

Selbst innerhalb der gleichen Holzart gibt es oft deutliche Qualitätsunterschiede. Bei der sogenannten „Sortierung“ werden die Hölzer selektiert nach der Makellosigkeit bzw. nach holztypischen „Fehlern“ wie Ästen, Rissen etc., welche neben der Optik auch eine Beeinträchtigung der Lebensdauer bedeuten können. Bei den Terrassendielen aus unserer eigenen Fertigung haben unsere Kunden die Wahl zwischen unterschiedlichen Sortierungen.


Verschiedene Oberflächen

Terrassendielen erhalten Sie in verschiedenen Oberflächenbearbeitungen bzw. Profilierungen. Genutete und geriffelte Oberflächen waren lange Zeit der Standard, doch Terrassendielen mit glatter Oberfläche liegen immer mehr im Trend! Entgegen der Vorurteile sind diese nicht wesentlich rutschiger als geriffelte Dielen. Das Rutschrisiko entsteht nämlich vor allem durch organische Beläge wie mikroskopisch kleine Algen, und da sich glatte Terrassendielen leichter reinigen lassen als geriffelte, wird auch dem „Rutschrisiko“ entgegengewirkt. Übrigens lassen sich glatte Terrassendielen auch besser und effizienter ölen im Rahmen der regelmäßigen Pflege (üblicherweise 1-2 mal pro Jahr ist sinnvoll!).


WPC & BPC: der Trend bei Terrasse & Co.

Wer sich auch nur ein wenig mit dem Thema Terrasse auseinandergesetzt hat, ist zweifelsohne auch auf die pflegeleichten WPC-Terrassendielen gestoßen. Diese gibt es sowohl mit Holzoptik als auch in trendigen Farbtönen wie Grau, Braun und Anthrazit. Beim Werkstoff WPC besteht der Löwenanteil aus Holzfasern. 75 % Faseranteil sind keine Seltenheit. Die Fasern werden mit hochwertigen Polymeren und Additiven zu einem langlebigen, witterungsbeständigen Werkstoff verarbeitet, welcher nicht nur hervorragende Terrassendielen abgibt, sondern auch als Zaunmaterial oder auch bei Gartenhäusern zum Einsatz kommt. Eine besondere Variante sind die sogenannten co-extrudierten WPC-Dielen, bei denen eine zusätzliche Ummantelung für einen verstärkten Schutz gegen Flecken und eindringende Feuchtigkeit sorgt. Sogar auf das klassische 2-Prozent-Gefälle kann hier verzichtet werden.

Terrassendielen aus WPC/BPC punkten durch exzellente Widerstandswerte, welche mit den besten Terrassenhölzern mithalten können. Dabei überzeugen sie durch Pflegeleichtigkeit – ein Schutzanstrich gegen Vergrauen oder auch zur Pflege ist nicht nötig! Sie lassen sich einfach verlegen, auch mit einer ansprechenden unsichtbaren Befestigung durch Clip-Systeme.

BPC: ökologisch wertvoll dank schnell wachsendem Bambus

Das gleiche Grundprinzip wie bei WPC kommt auch bei BPC zur Anwendung, welches nicht durch Zufall ein ähnliches Kürzel trägt. Statt „W“ für Wood = Holz ist es „B“ wie Bambus, welches den Ausgangsstoff bildet. Bambus ist kein Holz, wie man meinen könnte, sondern ein Gras. Der Vorteil bei Bambus: Dieses Gras bzw. Süßgras ist einerseits feuchte Umgebungen gewohnt, zum anderen wächst es so schnell, dass es dadurch einen echten ökologischen Mehrwert bietet. Auch die „Kinderkrankheiten“ von BPC wurden durch verbesserte Fertigungsverfahren ausgemerzt, sodass BPC mit WPC mehr als mithalten kann.


Entscheidungskriterien und Kauftipps für Ihre neue Terrasse

Faktor Pflegeleichtigkeit

Welches Holz ist nun das richtige für Sie? Oder sollten Sie lieber auf WPC bzw. BPC setzen? Nun – sofern Sie zur Terrassendiele aus massivem Holz tendieren, dann stellen Sie sich vorher unbedingt die Frage, ob Sie bereit sind, den entsprechenden Pflegeaufwand zu betreiben. Und zwar regelmäßig, nicht nur einmalig! Ein bis zwei Mal sollten Sie Ihrer Holzterrasse den Schutz vor Vergrauen, Versprödung (erhöhtes Splitterrisiko!) oder auch eindringender Feuchtigkeit „gönnen“. Je schlechter die Dauerhaftigkeitsklasse, desto häufiger sollten Sie mit Reinigung und Pflege Ihr Terrassenholz schützen. Dichtfaserige Harthölzer wie Garapa benötigen grundsätzlich weniger Pflege als Schutz vor Splitterbildung und eindringender Feuchtigkeit. Allerdings führt auch bei diesen Premium-Hölzern kein Weg daran vorbei, wenn man sie vor dem Vergrauen bewahren möchte – und gerade bei so schönen wie auch kostspieligen Terrassenhölzern wäre es doch schade, wenn sie nicht ihre ganze Pracht behalten. Für die Terrassenpflege gibt es übrigens auch praktische Maschinen, welche diese erheblich vereinfachen!

Faktor Kosten

Bei der Kostenkalkulation, die natürlich ein wichtiges Kriterium darstellt, sollte man stets das Gesamtpaket betrachten. Bei den oft günstigeren Terrassendielen aus massivem Holz müssen Sie den in Zukunft anfallenden Kosten- und Zeitanteil der Pflege hinzurechnen. Gerade auch die „Freizeit“ ist heutzutage ein reales wertvolles Gut in unserer schnelllebigen Zeit! Vergessen Sie auch nicht, dass die Wertigkeit der Terrassendielen auch mit der Lebensdauer zusammenhängt, welche Sie natürlich mit exzellenter Pflege und regelmäßiger Reinigung deutlich verlängern können. Auch die optimale fachgerechte Konstruktion ist hier essentiell!

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